Katholische Kirche und „Drittes Reich“

Catholicism and National Socialism - Catholic Church and Nazism

Überschriften aus „Unserem Kirchenblatt“

Das Thema „Katholische Kirche und Nationalsozialismus“ war Gegenstand meiner Dissertation „Die Macht des Heils und das Unheil der Macht“ im Fach Kommunikationswissenschaft, die inzwischen über das Projekt digi20 auch online als PDF-Datei verfügbar ist. Anders als viele Studien, die chronologisch die Ereignisse nachzeichnen, ging es mir um die Ebene der Diskurse. Die Mythen und Feindbilder des Nationalsozialismus waren Sprengsätze, die auch in „gegnerischen“ Diskursen zu finden waren und diese an den Nationalsozialismus heranführten. Mit ihnen hatte sich der Katholizismus auseinanderzusetzen, wenn er das Thema „Nationalsozialismus“ behandelte.

Ich beschreibe Katholizismus und Nationalsozialismus als Diskurse, die auf verschiedenen Themenfeldern mit-, gegen- und nebeneinander wirkten. Letztlich, so die zugespitzte These, trug der Katholizismus in den Jahren 1933/1934 dazu bei, die undemokratischen politischen Verhältnisse zu schaffen, auf deren Basis die Nationalsozialisten ihr rassistisches, katholischen Prinzipien in vielen Punkten widersprechendes Programm später umsetzen konnten.

Exemplarisch nehme ich die in Recklinghausen erschienenen Wochenzeitung „Unser Kirchenblatt“ im Jahr 1934 in den Blick. Es war mir aber wichtig, zu Aussagen über konkurrierende Diskurse zu gelangen, die weit über den eigentlichen Untersuchungsgegenstand und Untersuchungszeitraum hinaus Gültigkeit beanspruchen können. In der Auseinandersetzung zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus lassen sich Strategien und Taktiken erkennen, die auch heute noch beim Zusammentreffen verschiedener Kulturen und ihrer Diskurse, ob intra- oder international, eine Rolle spielen.

Ausführlich gehe ich auch auf die geschlechtsspezifischen Rollenvorgaben von Katholizismus und Nationalsozialismus ein, die als „Gender-Themen“ vor allem in der kirchengeschichtlichen Forschung bis dato kaum berücksichtigt wurden. Das Heldentum als Männlichkeitsideal nehme ich in dem online verfügbaren Aufsatz „Von kleinen Lesern und großen Kriegern“ im Beiheft 2/2010 für theologie.geschichte in den Blick.

In der folgenden Grafik habe ich darzustellen versucht, an welchen Stellen und mit welchen Argumenten der Katholizismus dem nationalsozialistischen Rassismus entgegenwirkte – oder auch nicht. Selbstverständlich kann eine solche Darstellung die Auseinandersetzungen nur sehr vereinfacht wiedergeben. Über konstruktive Kritik würde ich mich freuen.Katholische Kirche und Drittes Reich

Rassismus und Katholizismus

 Grafik als PDF zur freien Verwendung bei Angabe der Quelle.

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